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Fußball

„Playing Down“ wird eingeführt – mehr Flexibilität im Jugendbereich

13.11.2025
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Robert Kegler
Foto: Alexander Rabe (SFV) I "Playing Down": Sich mit körperlich ähnlichen entwickelten Kindern messen.
Der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) führt mit sofortiger Wirkung das Konzept „Playing Down“ ein. Dieses Thema hat der neu strukturierte Jugendausschuss des Landesverbandes unter der Leitung von FSA-Vizepräsident Robin Seitenglanz als eines seiner ersten zentralen Handlungsfelder identifiziert und die Umsetzung initiiert.

Ziel dieser Maßnahme ist es, im Kinder- und Jugendfußball mehr Flexibilität zu schaffen und auf die individuelle körperliche Entwicklung junger Spielerinnen und Spieler besser einzugehen. Hintergrund: Unterschiedliche Entwicklung im Jugendalter

 

Die körperliche und biologische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen verläuft sehr unterschiedlich. Oft treffen in einer Altersklasse deutlich kleinere und leichtere Kinder auf körperlich überlegene Mitspieler oder Gegenspieler. Diese Unterschiede können dazu führen, dass sogenannte „Spätentwickler“ im Wettbewerb benachteiligt werden – ein Phänomen, das als „relativer Alterseffekt“ bekannt ist.

 

Ein bekanntes Beispiel ist Lionel Messi, der aufgrund seines verzögerten Wachstums erst spät sein außergewöhnliches Talent vollständig entfalten konnte. Studien belegen, dass Kinder, die biologisch jünger oder später entwickelt sind, häufiger den Spaß am Sport verlieren, wenn sie sich körperlich unterlegen fühlen.

 

Das neue Verfahren: „Playing Down“

 

Um diesen Nachteilen entgegenzuwirken, hat der FSA die Einführung des „Playing Down“-Verfahrens beschlossen. Dieses ermöglicht es, in begründeten Einzelfällen Spielerinnen und Spieler in einer jüngeren Altersklasse einzusetzen – allerdings unter klar definierten Voraussetzungen und nach vorheriger Genehmigung durch den Verband. „Der relative Alterseffekt ist bei Kindern und Jugendlichen im Wachstum ein bekanntes Phänomen. Besonders im Fußball, einer stark zweikampforientierten Sportart, führt ein verzögertes körperliches Wachstum häufig dazu, dass Kinder den Spaß verlieren und sich anderen Freizeitaktivitäten zuwenden. Wenn es uns gelingt, durch eine entwicklungsgerecht Einordnung der Kinder dieses frühzeitige Ausscheiden zu verhindern, können wir viele Talente im Fußball halten – und ihnen langfristig Freude am Spiel vermitteln.“, erklärt Robin Seitenglanz.

 

Ziel: Chancengleichheit und individuelle Förderung

 

Mit der neuen Regelung möchte der FSA dazu beitragen, dass alle Kinder – unabhängig von ihrer körperlichen Entwicklung – faire Chancen auf Spielpraxis, Freude und Fortschritt im Fußball erhalten. Das „Playing Down“-Verfahren ergänzt damit die bestehenden Fördermaßnahmen und stärkt den Gedanken einer kindgerechten, nachhaltigen Talententwicklung im Land Sachsen-Anhalt.



 

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